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Künstler: Deadlock

Album: Earth.Revolt

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Awakened by sirens

Autor: Schumi

Melodischer Death-Black Metal mit gotischen Einsprengseln sowie dezenten Metalcore-Einflüssen. Dieses Album zu kategorisieren fiel bereits nicht nur seinen Schöpfern schwer. Auch die hiesige Musikwelt hat so ihre Probleme, sind sie doch bei dem Metalcore-Branchen Label Lifeforce unter Vertrag. Zudem propagiert man einen genretypischen Lebensstil und bekennt sich offen zu Straight-edge (was sich auch in den Texten der Combo wiederspiegelt). Dass die Franken sich jedoch keinesfalls auf die Metalcore-Trademarks reduzieren lassen, belegt der eingangs zitierte Versuch einer Definition der Musik dieser Band. Also genug der Vorurteile und ran an das Wesentliche.

Die 10 Kompositionen bringen es faktisch auf eine amtliche Spielzeit von rund 55 Minuten und geizen nicht an interessantem Material. Musikalischer Minimalismus scheint ein Fremdwort im Hause Deadlock zu sein. Hier kommen symphonische Keyboards, Frauengesang, sowie Melodic Death Metal-typische, melodische Gitarrenläufe zum Einsatz. Garniert wird das Ganze durch den rauen Keifgesang von Johannes Prem. Der Innovationslosigkeit sei also adäquat entgegengewirkt. Auch sind die Songs allesamt erstklassig arrangiert, die Melodien überwiegend recht eingängig und insbesondere die kraftvolle Stimme von Sabine Weniger in Fusion mit den Keyboards erzeugen ein ums andere Mal eine äußerst intensive, bombastische Atmosphäre. Somit scheint die oben aufgeführte multiple Genre-Konformität gewährleistet. Meint man es im Intro des Albums noch mit einer die Orchestralorgie-einleitenden Eruption der Cradle of Filth zu tun zu haben, so verwehrt sich dem geneigten Hörer im gediegenen Titeltrack nicht der Eindruck, In Flames-Nuancen a la „Only for the weak“ herauszuhören. Sogar Pop-Anleihen werden der Hörerschar kredenzt. Stellvetretend hierfür steht der letzte Song „Harmonic“, der durch seine spärliche Instrumentierung, welche sich auf ein Piano beschränkt, und der durchaus Genre-kompatiblen Femininakustik der Sängerin gekennzeichnet ist. Um Vielfalt ist man also redlich bemüht. Es gibt eigentlich nicht viel zu meckern. Dennoch weiss mich das Album nicht über die gesamte Spielzeit zu begeistern. Hymnische Hits, wie das eben erwähnte „Earth.Revolt“ oder insbesondere „Awakened by sirens“ und „10.000 generations in blood“  wissen von der ersten Note an zu überzeugen, während andere Songs ob dieser grandiosen Intonierungen quasi untergehen. Des Weiteren sind für meinen Geschmack die Gitarren nicht druckvoll genug in Szene gesetzt. Denn gerade an den Stellen, an denen die Metalcore-Wurzeln von Deadlock in den Vordergrund zu treten scheinen, klingen die Riffs eher kraftlos. Zudem sind die männlichen Vocals für meinen Geschmack über weite Strecken zu seicht angelegt und wirken teilweise emotionslos transparent.

Trotz dieser angeführten Punkte verfügt die Band über einen hohen Wiedererkennungswert und kann einzelnen Songs weitestgehend den Stempel individueller, hoher kompositorischer Dichte aufdrücken, was in seiner Einzigartigkeit auf ein enormes spielerisches Potential schließen lässt.

 

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